Dezember 2019

Da kommt noch was!


Nun brennen sie wieder, die Lichter. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier. Der Advent ist eine herrliche Zeit voller Erwartung, Vorfreude und Aufregung. In dem Wort steckt nicht nur das latenische adventus (Ankunft), sondern auch das englische adventure – Abenteuer.

Abenteuerlich zu leben heißt, sich auf das Unerwartete einzulassen, das Unmögliche für Möglich zu halten und jeden Tag gespannt zu sein, auf das, was das Leben bereithält. Im Advent lässt sich das super ausprobieren – aber auch für die Zeit danach, das neue Jahr 2020, wünschen wir Ihnen das von ganzem Herzen:

Lassen Sie sich überraschen!
Ihr Edekamarkt Voigt.

Hintergrund

Advent Advent


Traditionell erwartete man im Advent die Ankunft eines Würdenträgers. Im frühen Christentum schon übernahm man die Bezeichnung, um die Ankunft Jesu Christus gebührend zu feiern. Und zwar – heute kaum vorstellbar – durch das Fasten. Zwischen dem 11. November und dem ursprünglichen Weihnachtstermin, dem Fest der Erscheinung des Herrn am 6. Januar, wurde in Vorbereitung auf die Erscheinung des Herrn gefastet.

Im 7. Jahrhundert wurde die Adventszeit auf die heutigen vier Sonntage beschränkt. Zahlreiche Traditionen prägen diese Zeit: angefangen vom Adventskranz über den mittlerweile obligatorischen Adventskalender bis hin zu zahlreichen festlichen Liedern, die nicht nur in Kirchen, sondern auch auf Weihnachtsmärkten und im Familienkreis gesungen werden. Glühwein, Plätzchen, Stollen sind dabei Zutaten eher jüngeren Datums.

Weihnachtlich

Lieder zum Advent


Wie soll ich dich empfangen

von Paul Gerhardt

Wie soll ich dich empfangen
und wie begegn ich dir,
o aller Welt Verlangen,
o meiner Seelen Zier?
O Jesu, Jesu, setze
mir selbst die Fackel bei,
damit, was dich ergötze,
mir kund und wissend sei.

Macht hoch die Tür

von Georg Weissel

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit;
es kommt der Herr der Herrlichkeit,
ein König aller Königreich,
ein Heiland aller Welt zugleich,
der Heil und Leben mit sich bringt;
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
mein Schöpfer reich von Rat.

Tochter Zion, freue dich

von Friedrich Heinrich Ranke

Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem!
Sieh, dein König kommt zu dir, ja, er kommt, der Friedefürst.
Tochter Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem!

Hosianna, Davids Sohn, sei gesegnet deinem Volk!
Gründe nun dein ewges Reich, Hosianna in der Höh!
Hosianna, Davids Sohn, sei gesegnet deinem Volk!

Geschichte

Der 4. König


Wir kennen sie alle: die Heiligen Drei Könige, die sich bei der Geburt Jesu die Ehre gaben. Einer Legende zufolge gab es aber noch einen vierten König, der sich auf den Weg machte – allerdings sehr viel später (zu spät?) ans Ziel kam. Aus Russland kommend, folgte auch er einem hell leuchtenden Stern, bis er auf die drei anderen Könige traf. Allerdings verlor er schon bald wieder den Anschluss an die Karawane aus dem Morgenland. Warum? Weil er gutmütig und offenherzig war und den Armen und Bedürftigen auf dem Weg seine Hilfe nicht verweigern konnte.

Auch er hatte Geschenke bei sich – feine Stoffe, seltene Edelsteine, Körnchen von Gold und Honig. Von seinen Stoffen gab er einem armen Bettelmädchen, mit dem Gold kaufte er geschlagene Arbeiter frei. Ein Jahr lang dauerte es, dann hatte er all sein Gut verschenkt. Zuletzt gab er sich selbst: als Rudersklave auf einer Galeere nahm er den Platz eines Jungen ein, der sonst seiner Mutter entrissen worden wäre.

Dreißig Jahre verbrachte der König auf der Galeere. Am Ende war er nur noch ein Schatten seiner selbst und musste an Land getragen werden – bereit zum Sterben. Er fand Menschen, die ihm zu essen und zu trinken gaben. Er fand den Weg zurück ins Leben. Als er wieder bei Kräften war, folgte der vierte König der Richtung, in die ihn einst der Stern geführt hatte. Er kam nach Jerusalem.

Dort fand eine Kreuzigung statt. „Er hat die Armen geliebt, die Blinden sehend und die Lahmen gehend gemacht,“ sagten die Menschen über den Mann, der gekreuzigt werden sollte. Und der vierte König wusste: Er war vielleicht 30 Jahre zu spät gekommen – aber gerade noch zur rechten Zeit.

Diese alte Legende wurde vom deutschen Schriftsteller Edzard Schaper in seinem Roman „Der vierte König“ ausführlich erzählt.

Rezept des Monats

Ein Weihnachtstraum


Mit diesem leckeren Kuchen setzen Sie dem Weihnachtsschmaus
die Krone auf.

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Tipps

Abenteuerlich weiter leben!


Und dann? Wenn das Fest vorbei ist? Der Schmuck weggeräumt? Das neue Jahr beginnt? Wir empfehlen: Probieren Sie es doch mal mit etwas Abenteuer im Leben. Gönnen Sie sich das Unvorhergesehene. Probieren Sie das Undenkbare. Kosten Sie das Ungewöhnliche.

Vielleicht schauen Sie sich von den Bewohnern der Polynesischen Inseln mal das Geheimnis des sogenannten Polynesischen Segelns ab? Das lässt sich gut auf das eigene Leben übertragen!

Polynesier nämlich legen tausende von Kilometern auf offener See zurück – ohne Navigationsgeräte, einfach in der Gewissheit, das Ziel zu erreichen auch ohne den Weg zu kennen. Und: Sie kommen an. Unterwegs achten sie wach auf alle Zeichen, die für den Weg wichtig sind: Strömungen, Meerestiere, Stand der Gestirne, Winde. Sie vertrauen auf Intuition und Erfahrung und rechnen mit Zufällen.

Polynesisches Segeln: ein Bild für ein scheinbar unkontrolliertes Vorgehen, das zu erstaunlichen positiven Ergebnissen führt.